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Studienabbrecher

Studienabbruch - was nun?


Die Zahl der Studierenden, die ihr Studium vorzeitig beenden ist schon seit Jahren konstant gleich bleibend und recht hoch. Die Gründe für einen Studienabbruch sind unterschiedlicher Natur. Für Studienabbrecher gibt es heute spezielle Anlaufstellen, Internetplattformen und Ausbildungsprojekte, welche sich an diese Personengruppe wenden, Hilfestellung geben und Arbeitsstellen vermitteln.

Etwa ein Viertel jedes Studien-Jahrgangs bricht sein Studium vorzeitig ab. Die Gründe für den Abbruch sind teilweise schwerwiegend, oftmals spielen verschiedene Motive eine Rolle. Einer der Faktoren ist der Leistungsdruck beim Studium, etwa ein Fünftel aller Studienabbrecher ist den Anforderungen des Studienalltags nicht gewachsen. Hinzu kommen zehn Prozent, welche die Prüfung nicht bestehen, das bedeutet, dass knapp ein Drittel der Studierenden mit dem Studium überfordert ist. Für ein weiteres Fünftel der Studienabbrüche ist die Beschaffung der Finanzierungsmittel ein Problem. Oftmals lassen sich die Tätigkeit zur Finanzierung des Studiums und das Studieren selbst nicht miteinander verbinden und familiäre Unterstützung ist nicht vorhanden. Ein weiteres Fünftel der Abbrecher beendet ihr Studium vorzeitig, weil ihnen die entsprechende Motivation fehlt. Sie sind mit falschen Erwartungen an die Anforderungen und Studienbedingungen herangegangen und sehen keine Perspektive.

Viele können dem Abbruch ihres Studiums nichts Positives abgewinnen. Sie erleben es als persönliches Versagen und sind oft verzweifelt. Doch es gibt ein Leben nach der Universität, das vermeintliche Versagen ist kein persönliches Desaster, denn für finanzielle Probleme oder auch familiäre Gründe trägt keiner alleine die Schuld. Auch fehlende Motivation, Leistungsnot und Prüfungsversagen sollten keine Schuldzuweisung verursachen. Lediglich sollte jeder die Verantwortung für seine neue Lebenssituation übernehmen, vor allem aber sollte der Studienabbrecher Hilfe suchen bzw. annehmen. Diese wird von den Studienberatungen der Hochschulen, bei den psychologischen Beratungsstellen der Studentenwerke oder ähnlichen Einrichtungen angeboten. Wer die finanzielle Möglichkeit hat, kann sich einen persönlichen Coach zu Rate ziehen, welcher hilft, die Niederlage zu meistern. Wer sich nicht sicher ist, wie es weiter gehen soll, kann sich für ein soziales Jahr im In- und Ausland entscheiden oder sich über eine Berufsausbildung Gedanken machen. Liegt der Grund des Abbruchs in der Bildungseinrichtung, kann auch die Möglichkeit des Wechsels zu einer anderen Hochschule oder Universität oder der Wechsel des Studienfachs in Betracht gezogen werden.

In dieser Phase des Umbruchs heißt es, nicht die Nerven verlieren, ruhig handeln, bedacht sein und sich helfen lassen. Explizite Angebote richten sich genau an Studierende, die ihr Studium vorzeitig beenden, wie etwa Beratungsstellen und Arbeitgeber, die eine verkürzte Ausbildungszeit anbieten. Die Beendigung des Studiums ist auch ein Neuanfang. Studienabbrecher haben gegenüber Abiturienten einige Vorteile, die bei Arbeitgebern gut ankommen. Sie sind in Bezug auf Praxis, Wissen und Lebenserfahrung im Vorteil. Spezielle Plattformen für diese Personengruppe helfen bei der Vermittlung von Arbeitsstellen, für viele mittelständische und große Unternehmen sind sie gefragte Arbeitnehmer. Sie haben bereits entsprechendes Wissen in ihrem Fachgebiet erworben und sind oftmals hoch motiviert. Auf lange Sicht gesehen, kann ein Studienabbruch auch einen positiven Einfluss auf die Persönlichkeit haben. Dem Betroffenen bietet sich die Chance, seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, der neuen Situation offen gegenüber zu stehen und ein Risiko einzugehen.

Ein Studienabbruch ist nicht selten und ganz sicher keine Schande. In vielen Fällen sind die Betroffenen nicht alleine verantwortlich für ihre Situation. Die soziale Herkunft, die familiären und vor allem finanziellen Verhältnisse spielen mit eine große Rolle. Hilfe finden die Studienabbrecher bei Beratungsstellen, persönlichen Beratern und auf speziellen Internet-Plattformen. In erster Linie soll das Selbstbewußtsein gestärkt und eine neue Lebensaufgabe gefunden werden.